Dienstag, 21. Dezember 2010

Der Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum

Irgendwo im Winterwald,
wo die Wege schneeverweht,
Wo die Nacht ist bitterkalt,
Dort ein Tannenbäumchen steht.

Er ist so jung an seinen Jahren,
fast ein Meter ist er groß.
Er ist nie durch die Welt gefahren,
die Wurzeln lassen ihn nicht los.

Neben ihm da stehen Tannen,
sie sind hundert Jahre alt.
So viel Winter sie verrannen,
ihr Lebensende nahed bald.

Frischer Schnee ist heut gefallen,
das Bäumchen trägt ein weißes Kleid.
Stimmen hier im Wald erschallen,
Menschen rufen, oh es schneit.

Zwei Personen vor ihm stehen,
sie schauen froh zu ihm herab.
Er hatte sie noch nie gesehen,
da sägen sie ihn auch schon ab.

Einmal schrie er voller Pein,
als er fiel in tiefen Schnee.
Soll das sein bitter Ende sein,
oh Mensch, wie tatest du ihm Weh.

Eine Tanne beugt sich nieder,
und flüstert ihm die Worte zu.
Ade mein Bäumchen niemals wieder,
seh ich dich hier in Waldesruh.

Dich trägt man fort in eine Stadt,
wo tausend golden Lichter sind.
Der Mensch der dich gefunden hat,
bringt dich ins Haus, zu Weib und Kind.

Weine nicht mein Bäumchen klein,
ein funkelnd Kleid wirst du bald tragen.
Du wirst ein Weihnachtsbaum dann sein,
das will ich dir zum Troste sagen.

So trugen ihn die Menschen fort,
die Angst lies seine Nadeln beben.
Sie brachten ihn  an einen Ort,
Wo alle diese Menschen leben.

Er wurde in ein Sack gebunden,
die Ohnmacht hat ihn über(t) (m) annt.
Erinnerung ist ihm entschwunden,
bis er in einem Zimmer stand.

Ein Spiegel hing da an der Wand,
er sah sich in der Ecke stehn.
Niemals hätt er sich erkannt,
er war geschmückt, so wunderschön.

Lichter brannten auf den Zweigen,
die mit Silberhaar geschmückt.
So darf er sich den Kindern zeigen,
und deren Herz, er jetzt beglückt.

Die Weihnachtstage sind vergangen,
das neues Jahr ist längst bekannt.
Die Weihnachtslieder sie verklangen,
als seine Kerzen abgebrannt..

Traurigkeit den Baum erfasst,
er hält die Nadeln nicht mehr fest.
Blank und kahl ist jeder Ast,
und schwer sein Kopf er hängen lässt.

Das Bäumchen war so stolz gewesen,
in dieser einen heil`gen Nacht.
Jetzt wurde er zu einem Besen,
dem man zum Abfall hat gebracht.

Tausend Seiten hat das Leben
und alle sind noch nicht gelesen.
Wo Licht ist, muss es Schatten geben,
so ist es immer schon gewesen........................................

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